Gastblogbeitrag: Bereits in drei Tagen ist Weihnachten. Habt ihr vielleicht noch Lust auf ein leckeres Rezept davor? Meine liebe Gastbloggerin Lea hätte da heute noch ein leckeres Rezept für Kourabides für euch (bzw. den Versuch welche zuzubereiten). Dahinter steckt griechisches Weihnachtsgebäck. Klingt interessant? Dann klickt euch schnell rein.
Rezept für Kourabides – Griechisches Weihnachtsgebäck im Selbstversuch
Ich habe bis jetzt Weihnachten und die Vorweihnachtszeit immer Zuhause verbracht. Doch dieses Jahr ist alles anders. Schon als ich im Oktober für mein Jahr im Ausland meine Zelte in Deutschland abgebrochen habe, war mir klar, dass ich Heiligabend beziehungsweise die gesamten Weihnachtsfeiertage nicht in meinem gewohnten Umfeld verbringen werde. Die Wirkung, die jene Entscheidung auf mich haben würde, habe ich allerdings gehörig unterschätzt. Abgesehen von der besinnlichen Zeit rund um den eigenen Weihnachtsbaum, fehlt mir vor allem das gemeinsame Plätzchenbacken in der Vorweihnachtszeit. Zum Glück gibt es in Griechenland, wo ich momentan lebe, mehr als genug traditionelle Backwaren, die man speziell mit Weihnachten verbindet.
Rezept für Kourabides: Die Zutaten
Da ich vollkommen ahnungslos bin, wenn es um den Schwierigkeitsgrad von griechischen Rezepten geht, befrage ich zuerst einmal Google. Als ich „typische griechische Süßigkeiten zu Weihnachten“ eingebe, bekomme ich sowohl Melomakarona als auch Kourabides angezeigt. Nachdem ich die ersten Rezepte überflogen habe, wird mir klar, dass ich gut beraten bin, es mit
einem möglichst einfachen Exemplar zu versuchen. Das liegt nicht nur an meinen zwei linken Händen beim Backen, sondern ebenfalls an der minimalistischen Ausstattung meiner Küche. Nach kurzem Weitergoogeln, finde ich schließlich eine Zutatenliste, die mir machbar erscheint und ungefähr
60 Plätzchen ergeben soll:
- die abgeriebene Schale einer Orange
- 300 Gramm Puderzucker
- 500 Gramm Mehl
- 250 Gramm weiche Butter
- ein Eigelb
- eine halbe Packung Backpulver
- ein Päckchen Vanillezucker
- 100 Gramm Mandeln
Aufgrund der Tatsache, dass ich mich zwar fleißig bemühe, sowohl mein griechisches Vokabular als auch meine Kenntnisse des griechischen Alphabets zu verbessern, und trotzdem nicht so schnell vorankomme, wie ich es gerne hätte, entscheide ich mich für einen Einkauf beim guten alten Lidl. Ohne Vorkenntnisse eine vollkommen neue Sprache zu lernen, die außerdem andere Schriftzeichen verwendet, hat in meiner Zeit in Griechenland nämlich bereits zu einigen Fehlkäufen geführt. Bei einer bekannten Supermarktkette kenne ich mich zumindest ein wenig mit dem Sortiment aus. Doch selbst dort muss ich improvisieren: Orangen gibt es momentan nicht in Bioqualität, also fallen die raus. Wenn ich die Schale verwende, muss es für mich immer unbehandelt sein, da bin ich zickig. Auch Vanille- und Puderzucker suche ich vergebens. Stattdessen landen Vanillearoma und normaler Zucker in meinem Einkaufswagen. Ich meine mich nämlich dunkel erinnern zu können, dass man
aus diesem auch Puderzucker herstellen kann.
Rezept für Kourabides : Die Zubereitung
Voller Vorfreude breite ich meine Zutaten in meiner zugegebenermaßen kleinen Küche aus. Jetzt kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Zu diesem Zeitpunkt ahne ich noch nicht, wie sehr ich mich täusche. Um einen direkten Vergleich zu den klassischen Kourabides zu haben, habe ich beim Lidl eine Packung vorgefertigter Exemplare mitgenommen. Ich probiere eins und zucke zusammen: Die sind wirklich verdammt süß, sogar für meinen Geschmack.
Hochmotiviert mache ich mich ans Werk. Als Erstes steht auf dem Plan, dass ich meine ganzen Mandeln blanchieren und anschließend die Haut abziehen muss. Ich setze Wasser auf, warte bis es kocht und werfe die Mandeln hinein. Dabei muss ich die Menge abschätzen, da ich keine Waage zur Verfügung habe. Während sich die Mandeln im kochenden Wasser befinden, versuche ich aus dem normalen Kristallzucker Puderzucker herzustellen, indem ich ihn durch ein Sieb presse. Das einzige Sieb, das ich finde, ist nicht fein genug. Vor lauter Verzweiflung versuche ich es sogar mit dem kleinen Kaffeekocher beziehungsweise dessen Filtersystem. Böser Fehler. Abgesehen von einem heillosen Chaos, kommt Nichts dabei heraus.
Allerdings geht mir auf, dass ich nicht weiß, was „blanchieren“ eigentlich genau bedeutet. Nachdem ich die Bedeutung „kurz mit heißem Wasser abbrühen“ gelesen habe, springe ich laut fluchend zum Herd und hole die Mandeln schleunigst aus dem kochenden Wasser. Zum Glück ist alles gut gegangen, sodass ich sie von ihrer Haut befreien, im Ofen anrösten und anschließend, sobald sie kalt sind, in kleine Stücke hacken kann. Nun soll ich laut Rezept die weiche Butter mit 50 Gramm Puderzucker schaumig schlagen und ein Eigelb hinzufügen.
Rezept für Kourabides: Teig herstellen
Hätte ich doch bloß vorher eine gründliche Inventur meiner Küchenutensilien vorgenommen. Im Endeffekt knete ich die Masse, die partout nicht schaumig werden möchte, in der Schüssel mit der Hand. Selbst ein wenig lauwarmes Wasser hilft nicht dabei, die Situation zu verbessern. Mir schwant nichts Gutes, während ich langsam das Mehl und die anderen Zutaten beifüge. Immerhin stimmt die Konsistenz des Teigs: Er erinnert mehr an Streuselteig. Wieder guter Dinge kippe ich gleich zwei Ampullen Vanillearoma an das Ganze. Viel hilft ja bekanntlich viel.
Zwar ist die traditionelle Form der Kourabides ein Halbmond, aber man kann es auch mit anderen Varianten versuchen. Der Einfachheit halber entscheide ich mich für Kugeln, da diese hoffentlich während des Backens nicht auseinanderbrechen. Ich lege mein einziges Backblech mit Backpapier aus und positioniere so viele Kourabides-Kugeln wie möglich darauf. Den Ofen stelle ich auf ungefähr 180 Grad Umluft ein. Angeblich sind die Kourabides fertig, wenn sie eine goldbraune Farbe angenommen haben.
Kourabides zuckern
Sobald die Kourabides aus dem Backofen kommen, soll man sie in Puderzucker einrollen. Ich nehme stattdessen circa 250 Gramm des normalen Zuckers. Wird schon schiefgehen. Anschließend schiebe ich eine zweite Fuhre in den Ofen und wiederhole den Vorgang. Stolz wie Oskar sowie ein wenig skeptisch begutachte ich meine selbstgemachten Kourabides, die zwar etwas unförmig aussehen, aber wunderbar nach Vanille riechen. Sie brauchen einige Stunden zum Abkühlen. Als ich sie schließlich probiere, bin ich mir nicht sicher, ob sie vollkommen durch sind. Das Innere ist nicht ganz so trocken wie bei den Vergleichs-Kourabides vom Lidl. Vorsichtshalber landen sie dann leider doch im Müll. Naja, zumindest sieht meine Küche genauso aus, wie man es nach einem Abend gefüllt mit Plätzchenbacken erwartet. Während ich aufräume, summe ich zufrieden das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ vor mich hin.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Gastbloggerin Lea von Flügelschlag-Reiseblog
Ich hoffe sehr, euch hat der Selbstversuch und das Rezept für Kourabides von meiner lieben Gastbloggerin Lea von „Flügelschlag-Reiseblog“ gefallen. Auf diesem schreibt sie über fremde Länder und deren Gebräuche. Auch Gastblogger sind bei ihr immer herzlich Willkommen. Klickt euch doch mal rein.
Der Beitrag und die Bilder in diesem Beitrag sind Eigentum von Lea von Flügelschlag-Reiseblog. Für Fragen bezüglich des Beitrags oder Fragen zu den Bildern kontaktiert bitte Lea von Flügelschlag-Reiseblog.
In den letzten Jahren versteckte sich hinter dem 21. Adventskalendertürchen im Adventskalender im Übrigen eine DIY Upcycling für Tannenbäumchen, ein Ausflug nach Frankreich an Weihnachten, ein DIY für Tischdeko zu Weihnachten, ein Rezept für Zimtschnecken und ein Rezept für Kokos Kekse ohne Zucker.
Habt noch einen wundervollen Tag und schaut auch morgen wieder in meinem Adventskalender vorbei.
Hallo Lea,
ein sehr leckeres griechisches Weihnachtsgebäck 😉
LG Katrin
Hallo Katrin,
Freut mich, dass dir die Kourabides geschmeckt haben.
Melomakarona habe ich inzwischen auch ausprobiert – gab ein ähnliches Chaos in der Küche, haben mich aber ebenfalls restlos überzeugt 😉
LG Lea