Gastblogbeitrag: In den Wintermonaten wird man oftmals nicht richtig munter, da es dem Körper an Tageslicht fehlt. Ein unruhigerer Schlaf ist dehalb nicht untypisch. Gut das meine heutige Gastbloggerin und Schlafberaterin Christine Lenz von Cumulu heute Schlaftipps und Rezepte zum leichteren Einschlafen im Winter für euch hinter dem zweiten Adventskalendertürchen versteckt hat. Klickt euch rein und schlaft heute Abend vielleicht schon ruhiger.
Winterschlaf – Warum wir im Winter zunehmen
Winterspeck klingt für meine Ohren wunderbar. Es klingt gemütlich zum Einkuscheln und es klingt lecker.
Nun aber kommt der Winter. Der Herbst, den Henri de Toulouse-Lautrec einst als den Frühling des Winters bezeichnete ist vorbei. Der Körper stellt sich um und auf die neue Jahreszeit ein. Die Tage werden kürzer, die hellen Stunden weniger, die Temperaturen sinken, die Nächte werden länger.
Wintergrau und Nebelbilder treiben die Menschen in die Häuser. Es liegt eine Melancholie über der Landschaft, der noch das verzuckernde Weiß des Schnees fehlt. Wir haben eine Sehnsucht nach Wärme, Gemeinschaft und Licht.
Hygge beschreibt diese Sehnsucht ganz gut. Die Dänen sind die Erfinder des „Hygge Trents“. Im Wesentlichen bedeutet es eine gemütliche, herzliche Atmosphäre, in der man das Gute des Lebens zusammen mit lieben Leuten genießt. Das warme Licht der Kerzen ist Hygge. Freunde und Familie gehören wie gutes Essen und Gespräche voller Lachen zu Hygge. Die kürzeren Tage brauchen Kerzen, Kuscheln, Essen, Wärme und jede Menge Schlaf.
Mood Food ist Winteressen. Dieses Stimmungsessen und seine trostspendende Kraft gewinnen mit Beginn der kühlen Jahreszeit an Bedeutung. Wie empfänglich die Psyche für Trostessen ist, dazu gibt es sogar Studien. Die New York State University fand heraus, dass Stimmungsessen von Menschen bevorzugt wird, die ein Grundvertrauen in soziale Bindungen haben. Emotionaler Stress weckt bei ihnen das Bedürfnis, sich in die Küche der Kindheit zurück zu träumen. Eine Sehnsucht nach einer heilen Welt. Kein Wunder, dass geliebte Gerichte aus Kindertagen wie Nudeln, Pfannkuchen, Pudding, Milchreis, Apfelstrudel oder Hühnersuppe beliebte Seelentröster sind. Jede Region hat ihre eigenen Wintergerichte: Grünkohl mit Pinkel, Kohlrouladen, Wirsching Gemüse, Birne mit Speck und Baggers mit Apfelmus sind hier nur einige Beispiele.
In den Wintermonaten verändert der Körper seine Präferenzen für Nahrung
Die Sehnsucht nach Tomaten mit Mozzarella macht der Sehnsucht nach Linseneintopf und Klößen Platz. Eine sehr sinnvolle Präferenz unseres Körpers für das, was jetzt im Winter an Gemüse eingelagert werden konnte und um sich evolutionsbedingte Energievorräte für die Zeit der Kälte und Dunkelheit zuzulegen. Wir futtern uns kleine Fettpölsterchen an. In den Wintermonaten verändert der Körper unter anderem seine Präferenzen für Nahrung und Genuss. Im Winter isst man mehr Kohlenhydrate. Die Lust auf dieses Seelenfutter ist an die Jahreszeit, die Tageslichtlänge und die genetische Disposition gekoppelt. Es ist also gar nicht schlimm diesem Gefühl nachzugeben.
Die Tatsache, dass wir Weihnachtsplätzchen backen, hat unter Umständen nicht nur traditionelle Gründe. „Sie sind Energienahrung“, erklärte der Chronobiologe Till Roenneberg von der Ludwig-Maximilians-Universität München unser verändertes Ernährungsbedürfnis in einem Interview. „Die meisten Menschen sind es nicht mehr gewöhnt, den jeweiligen Jahreszeiten angepasst zu leben. Sie wollen jederzeit topfit und aktiv sein. Doch das ist ein Fehler, weil wir als biologische Lebewesen in der Jahresstruktur leben. Der Winter ist per se eine Jahreszeit, in der wir länger schlafen. Man sollte deshalb versuchen, seinem Schlafbedürfnis nachzugeben und auch akzeptieren, dass man schlapp ist und Ruhe braucht“, sagt der Chronobiologe Till Roenneberg.
Winterschlaf
Die Schlafmediziner haben vor eigen Jahren festgestellt das wir im Durchschnitt 30 Minuten länger im Winter schlafen, mehr Melatonin bilden und sich unser Stoffwechsel verlangsamt. Das ist übrigen auch eine Erklärung für die Frühjahrsmüdigkeit. Wir haben im Frühling einen Überhang des Schlafhormons Melatonin im Körper.
Mehr Schlaf kommt, was erstaunlich klingen mag, auch unserem Gewicht zugute. Zugespitzt könnte man sagen: Je kürzer die Nächte, desto dicker der Bauch. Zu wenig Schlaf macht hungrig auf fettes und Süßes. Zu wenig Schlaf vermindert die Selbstkontrolle und lässt uns leichter ärgerlich werden, auch mit uns selbst. Das Sättigungshormon Leptin wird im Schlaf ausgeschüttet und signalisiert dem Körper, dass er satt ist. Dieses Sättigungshormon ist wie alle unsere Hormone in einem feinen Wechselspiel. Die Hormone steuern Schlaf, Wach und Hunger und können durch Essen, Licht, Kuscheln und Sport beeinflusst werden.
Tipp Nummer 1
Kocht in den nächsten Wochen und Monaten am besten euere Winter Lieblingsessen. Macht euch keinen Stress etwas Winterspeck ist wunderbar. Mood food ist für mich Blaukraut mit Klößen und viel Soße, Grießbrei und Linseneintopf. Was ist dein Stimmungsessen?
Hier noch zwei Rezepte für euch, die ich sehr gerne im Winter koche und die immer gute Laune machen.
Schlaf Schäfchen Rezept
Zutaten: 450 g Weizenmehl, 125 g Zucker, eineinhalb Teelöffel Backpulver, eine Prise Salz, abgeriebene Schaleeiner unbehandelten Zitrone, 200 g Butter in kleinen Würfeln, ein Ei, gemahlene Vanille, zwei Esslöffel Sambuca Likör
Aus allen Zutaten einen Teig herstellen, der die Konsistenz eines Mürbteiges hat. Schäfchen ausstechen und backen bei 150° im Backofen für circa 10 Minuten. Danach werden die Schlaf Schäfchen mit Puderzucker Guss überpinselt und mit ein paar Lavendelblüten bestreut. Viel Spaß beim Nachbacken.
Lieblingspasta Linguine all Pesto ~ Linguine mit Kartoffeln, Wirsching und Pesto
Zutaten: 500 g Linguine, 250 g Wirsing Blätter feingeschnitten, 250 g Kartoffeln geschält und in Scheiben geschnitten, 125 g Parmesan, 2 Esslöffel Butter und ein Glas Pesto Genovese.
Die Kartoffelscheiben in reichlich heißem Wasser mit Salz zum Kochen bringen, circa 8 Minuten insgesamt. Nach 3 Minuten die Wirsching Streifen zum Wasser hinzufügen, nach 8 Minuten abtropfen lassen und das ganze Gemüse in den Backofen zum Warmhalten. Währenddessen die Linguine al dente kochen. Pasta, Pesto und Gemüse miteinander vermischen. Am Schluss die Butter und den Parmesan über die Schüssel mit der Pasta, eventuell noch frischer Pfeffer. Guten Appetit.
Rohkost wärmt weder unseren wärmebedürftigen Körper im Winter, noch versorgt sie uns mit der nötigen Energie. Für unsere Vorfahren war der Übergang vom Rohen zum Gekochten ein Meilenstein. Durch das Kochen bekamen wir mehr Energie und die Verwertbarkeit von Nährstoffen stieg. Das Gehirn wuchs. Es war das Kochen, dass uns schlau machte.
Tipp Nummer 2
Ein Einschlafritual für den Winter ~ Rituale zum Einschlafen sind hilfreich
Damit ihr und euere Kinder schnell einschlaft, sind Rituale hilfreich. Immer der gleiche Ablauf, das gleiche Einschlaflied und auch ein Trostspender haben sich bewährt. Das kann ein Schnuffeltuch oderein Stofftier sein, das dem Baby zur Nacht ins Bett gelegt wird. Kuscheltiere helfen übriges auch Erwachsen beim Einschlafen. Wenn wir uns in den vertrauten Duft des Lieblingskuscheltieres versenken sinken die Stresshormone, wir werden ruhig und friedlich.
Ein schönes Ritual ist ein kleines Fußbad mit einer anschließenden Fuß Massage.
Klingt aufwendig? Ist es nicht.
Eine kleine Plastikwanne im Bad ist hier wunderbar. Wie wäre es, wenn ihr während des Zähneputzens die Füße in der Wanne mit warmem Wasser planschen lasst. Einer sitzt auf dem WC, einer auf einem Hocker und während der Zähne geschruppt werden, dürfen die Füße im warmen Wasser planschen. Falls Ihr Lavendelblüten aus den Garten nehmen möchtet – mein Tipp nutzt ein Teesieb dann spart ihr euch das putzen und habt echte Blüten im Wasser.
Warmes Wasser entspannt, Lavendel, Vanille und Kamille tun gut, und dass dabei noch mit den Zehen gewackelt werden kann macht gute Laune.
Die Beleuchtung im Badzimmer sollte schummrig sein, helles Licht macht wach. Eine Kerze ist hier wunderbar heimelig mit ihrem warmen flackernden Licht. Im Bett kann sich noch eine wundervolle kleine Fuß Massage anschließen. Sesamöl mit einem Tropfen Lavendelöl gemischt ist mein Geheimrezept.
Dauer 10 – 15 Minuten und für jedes Alter geeignet.
Einen tiefen, erholsamen und friedlichen Schlaf.
Christine Lenz ~ Schlafcoach
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Ich hoffe sehr, euch hat der heutige Adventskalender Beitrag von meiner lieben Gastbloggerin und Schlafcoach Christine von „Lenz-Schlaf-Projekte“ und „Cumulu„. gefallen. Weitere tolle Tipps und Beratung im Bezug auf das Schlafen findet ihr bei Christine. Folgt doch ihrer Cumulu Facebookseite, ihrer Lenz-Schlaf-Projekte Facebookseite oder ihrem Instagram-Kanal, dann seid ihr immer auf dem Laufenden!
Der Beitrag und die Bilder in diesem Beitrag sind Eigentum von Christine Lenz. Für Fragen bezüglich des Beitrags oder Fragen zu den Bildern kontaktiert bitte Christine Lenz.
In den letzten Jahren versteckte sich hinter dem 2. Adventskalendertürchen im Adventskalender im Übrigen ein Beitrag zum Weihnachtskarten schreiben, ein Rezept für Mandellebkuchen, ein Hamburger Weihnachtsmarkt Guide und ein Rezept für Nussecken.
Habt noch einen wundervollen Tag und schaut auch morgen wieder im Adventskalender vorbei. Morgen dürft ihr euch über tolle DIY Tipps zum Geschenke verpacken freuen.
Toller Beitrag 😉 die Tipps werde ich mir annehmen !
LG Katrin
Das freut mich zu lesen, vielleicht verbessern sie deinen Schlaf.